Ursprünglich ist Super 35 ein Filmformat, das sich durch die Verwendung eines größeren Negativbilds auf einem Standard-35-mm-Film auszeichnet. Ziel dieses Formates ist es, ein Breitbildverhältnis zu erzielen, ohne auf Anamorphoten zurückgreifen zu müssen. Dieses Format wurde entwickelt, um Filmemacher:innen einen Breitbild-Look zu bieten, den viele mit einem Kinoerlebnis assoziieren.
Inzwischen bezeichnet es auch eine weitverbreitete Sensorgröße bei digitalen Filmkameras von ca. 24x14mm.
Die Besonderheit von Super 35 ist, dass es das gesamte Negativ nutzt, ohne dabei auf eine Anamorphose – das Dehnen oder Komprimieren des Bildes durch spezielle Linsen – angewiesen zu sein. Diese Eigenschaft bringt nicht nur den Vorteil einer größeren Bildfläche mit sich, sondern auch einer erhöhten Flexibilität bei der Bildgestaltung. Gerade in der Nachbearbeitung oder bei visuellen Effekten zeigt sich dies als unschätzbar wertvoll.
Das Einsatzgebiet von Super 35 ist vielfältig. Es hat sich nicht nur in Kinoproduktionen etabliert, um den charakteristischen Breitbild-Look zu erzielen, sondern findet aufgrund der Zunahme von HD- und 4K-Fernsehern auch immer häufiger Verwendung in TV-Produktionen. Aber auch Musikvideos und Werbeprojekte greifen gelegentlich auf dieses Format zurück, um den begehrten “Kino-Effekt” zu erreichen.
Ein Beispiel für einen Film, der in Super 35 gedreht wurde, ist Bourne (2016).
In der Film- und Fotografiewelt gibt es viele unterschiedliche Sensorgrößen und Filmformate, von denen Super 35 und Vollformat (Full Frame) zu den bekanntesten gehören. Beide bieten einzigartige Vorteile und werden je nach Projekt und kreativen Anforderungen ausgewählt. Aber was unterscheidet diese beiden Formate genau voneinander?
Super 35: Bei Super 35 handelt es sich traditionell um ein Filmformat. Bei digitalen Kameras bezieht sich Super 35 jedoch auf Sensoren, die in etwa diese Filmbreite simulieren, mit einer typischen Diagonalen von ungefähr 31 mm.
Full Frame: Dieses Format entspricht dem traditionellen 35-mm-Filmbild und hat eine Sensorgröße von etwa 36 x 24 mm. Es ist somit größer als Super 35 und bietet ein breiteres Sichtfeld.
Aufgrund seiner größeren Größe ermöglicht der Full Frame Sensor bei gleicher Blendeneinstellung eine geringere Tiefenschärfe als der Super 35-Sensor. Dies kann zu einem stärkeren Bokeh (Hintergrund-Unschärfe) und einer hervorgehobenen Subjekt-Isolation führen, was besonders in der Porträtfotografie geschätzt wird.
Full Frame Sensoren haben oft den Vorteil einer besseren Lichtempfindlichkeit. Die größeren Pixel können mehr Licht aufnehmen, was zu einer besseren Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen und einem geringeren Rauschen führen kann.
Kameras und Objektive, die für Super 35 entwickelt wurden, sind in der Regel weniger teuer als ihre Full Frame Pendants. Dies macht Super 35 zu einer kosteneffizienten Wahl für viele Filmemacher:innen, besonders wenn ein Breitbild-Look ohne die zusätzlichen Kosten eines Vollformat-Systems gewünscht wird.
Vollformat erfordert Objektive, die ein größeres Bildfeld abdecken können. Dies bedeutet oft, dass Vollformat-Objektive größer und schwerer sind. Auf der anderen Seite ist die Auswahl an Full Frame Objektiven auf dem Markt sehr umfangreich, insbesondere für Fotografie-Anwendungen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl Super 35 als auch Full Frame ihre eigenen Vorzüge und Nachteile haben. Die Wahl zwischen den beiden hängt stark vom jeweiligen Projekt, Budget und den kreativen Vorlieben der Filmemacher:innen oder Fotograf:innen ab. Es ist wichtig, beide Formate zu verstehen und zu wissen, wann und warum man das eine oder andere wählen sollte.
Viele der heutigen digitalen Filmkameras, darunter Modelle von namhaften Herstellern wie ARRI, RED, Sony und Blackmagic, unterstützen das Super 35-Format. Jede dieser Kameras bringt eigene Vorteile und Eigenschaften mit, um den speziellen Anforderungen und Wünschen von Filmemacher:innen gerecht zu werden.
Zusammenfassend ist Super 35 ein vielseitiges und flexibles Format, das Filmemacher:innen ermöglicht, ihre Vision auf die Leinwand oder den Bildschirm zu bringen. Es bietet eine Mischung aus technischen und kreativen Vorteilen, die es zu einer beliebten Wahl in der Film- und Fernsehindustrie machen. Es ist ein Beweis dafür, wie sich Technik und Kunst miteinander verbinden können, um beeindruckende visuelle Erzählungen zu schaffen.