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Was ist Livestreaming?

Beim Livestreaming handelt es sich um die Echtzeitübertragung von Audio- und Videodaten über das Internet. Dies ermöglicht es den Zuschauer:innen, Ereignisse, Veranstaltungen oder beliebige Inhalte genau in dem Moment zu erleben, in dem sie sich abspielen. Im Gegensatz zu voraufgezeichneten Videos, die nach ihrer Erstellung verfügbar gemacht werden, ist die unmittelbare Übertragung das Herzstück des Livestreamings. Hinzu kommt oft ein hohes Maß an Interaktivität, da viele Streaming-Plattformen die direkte Kommunikation zwischen den Streamer:innen und ihren Zuschauer:innen, sei es durch Live-Kommentare, Chats oder Umfragen, ermöglichen.

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Einsatzgebiete des Livestreamings

Obwohl Livestreaming in vielen Sektoren Fuß gefasst hat, gibt es einige Hauptanwendungsgebiete, in denen es besonders prominent geworden ist:

  • Events und Konferenzen: Großveranstaltungen, von Musikfestivals bis zu Fachkonferenzen, haben die Vorteile des Livestreamings erkannt, um Menschen, die nicht physisch anwesend sein können, dennoch teilnehmen zu lassen.
  • Bildung: Bildungseinrichtungen nutzen Livestreaming, um Vorträge, Seminare und Workshops einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dies ermöglicht ein globaleres Lernen und bringt die Bildung zu denen, die sie sonst vielleicht nicht erreichen könnten.
  • Gaming: Die Gaming-Community hat Livestreaming insbesondere durch Plattformen wie Twitch zu einem Kulturerlebnis gemacht. Spieler:innen übertragen ihre Spielsessions, interagieren mit Fans und bauen so eine Community auf.
  • Sport: Große Sportereignisse, von lokalen Matches bis zu internationalen Turnieren, werden live gestreamt, um die Fans überall auf der Welt in Echtzeit teilnehmen zu lassen.

Wie funktioniert ein Livestream?

  1. Auswahl der geeigneten Ausrüstung: Ein qualitativ hochwertiger Stream erfordert die richtige Ausrüstung. Dazu gehören Kameras, Mikrofone und eventuell zusätzliche Lichtquellen. In vielen professionellen Umgebungen werden auch Mischer verwendet, um zwischen verschiedenen Kameraperspektiven zu wechseln.
  2. Kodierung des Inhalts: Sobald der Inhalt erfasst ist, muss er in ein für das Internet geeignetes Format kodiert werden. Hier kommt ein sogenannter Encoder zum Einsatz. Dieses Gerät oder diese Software nimmt das Signal von der Kamera oder dem Mischer und wandelt es in ein Format um, das über das Internet übertragen werden kann.
  3. Übertragung des kodierten Inhalts: Nachdem der Inhalt kodiert wurde, wird er über ein stabiles Netzwerk (in der Regel über ein Ethernet-Kabel) an einen Streaming-Server oder eine Plattform gesendet. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass die Internetverbindung stabil und schnell genug ist, um Ausfallzeiten oder Qualitätseinbußen zu vermeiden.
  4. Auswahl einer Streaming-Plattform: Je nach Zielgruppe und Art des Inhalts muss eine geeignete Plattform ausgewählt werden, auf der der Stream gehostet wird. Plattformen wie YouTube Live, Twitch und Facebook Live sind populäre Optionen, jede mit ihren eigenen Besonderheiten. Es ist wichtig, sich mit den spezifischen Anforderungen und Richtlinien der gewählten Plattform vertraut zu machen.
  5. Integration von Interaktivität (optional): Viele Streaming-Plattformen ermöglichen eine Interaktion zwischen den Streamer:innen und dem Publikum. Das kann in Form von Live-Kommentaren, Chats, Umfragen oder anderen Interaktionsmöglichkeiten sein. Wenn dies gewünscht ist, muss dies in den Livestream-Setup-Prozess integriert werden.
  6. Überwachung des Streams: Während des Streams sollte jemand das Streaming-Dashboard überwachen, um sicherzustellen, dass alles reibungslos läuft und um auf eventuelle Fragen oder Probleme des Publikums zu reagieren.
  7. Nachbearbeitung und Archivierung: Nach Beendigung des Streams kann das Filmmaterial bearbeitet und zu einem späteren Zeitpunkt erneut bereitgestellt werden. Es ist auch eine gute Idee, den Stream für zukünftige Verwendungen oder Referenzen zu archivieren.

Herausforderungen beim Livestreaming

Die Livestream Produktion stellt ein Produktionsteam vor zahlreiche Herausforderungen, auf die zumeist in Echtzeit reagiert werden muss:

  • Bandbreite und Internetverbindung: Herausforderung für die Filmproduktion: Vor allem bei Außenaufnahmen kann es schwierig sein, eine zuverlässige Internetverbindung sicherzustellen, besonders an abgelegenen Orten oder bei großen Live-Events mit vielen Teilnehmer:innen.
  • Latenzprobleme: Als Latenz bezeichnet man die Zeitverzögerung zwischen der Erfassung eines Ereignisses und seiner Darstellung bei den Zuschauer:innen. Bei Live-Interaktionen, wie Interviews oder Publikumsreaktionen, können Latenzprobleme zu unerwünschten Verzögerungen führen. Dies kann das Erlebnis für die Zuschauer:innen trüben und den Ablauf des Livestreams stören.
  • Technische Ausfälle: Hardware- oder Softwareprobleme können den Livestream unterbrechen oder die Qualität beeinträchtigen. Hochwertige Ausrüstung und gut geschultes Personal sind notwendig, um technische Probleme zu vermeiden oder schnell zu beheben. Ein Backup-Plan, wie zum Beispiel zusätzliche Kameras oder Mikrofone, kann helfen, Ausfallzeiten zu minimieren.
  • Keine Postproduktion: Bei einem Livestream gibt es keine Möglichkeit für Nachbearbeitung in Echtzeit. Jeder Fehler oder unvorhergesehene Vorfall wird direkt ausgestrahlt. Ein genaues Drehbuch, Proben und ein gut koordiniertes Team sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass der Inhalt des Streams den Erwartungen entspricht und professionell wirkt.